71543 Neuhütten

 Mai / Juni 2021 Besuch in Neuhütten, Maienfels, Brettach und Mainhardt

Bei den Recherchen zu den Vorfahren meiner Großmutter Frida, geborene Wieland, bin ich der Wieland-Linie gefolgt und habe mir die Gegend, in der meine Vorfahren gelebt haben, genauer angesehen. Dazu reisten wir mehrmals in diese Gegend und unternahmen ausgedehnte Wanderungen zu markanten Punkten. 

Soweit zurückverfolgbar, kommen meine Wieland-Verwandten aus dem Schwäbisch-Fränkischen Wald, genauer aus Neuhütten und Umgebung. Glaubt man den Aufzeichungen des Oberamts von 1860 , dann hat sich hier auf der nicht sehr fruchtbaren und entvölkerten Hochebene um 1649 eine versprengte Gruppe von Schweden angesiedelt. Braunhaarig, lustig und untersetzt, so seien die Menschen hier, sie singen gerne und spaßen. So wird das beschrieben. Sie wollten sich nicht vorschreiben lassen, was sie glauben und dass ihre Kinder jeden Tag in die Schule gehen müssen. Deshalb wurden sie ja dann auch unter Aufsicht gestellt. Sie waren nach dieser Quelle eher freigeistig und flexibel.  Trotzdem mussten sie ihr Auskommen haben. Stubensand und Mineralwasser, das war das Gold dieser Gegend.

Diese sehr wald- und wiesenreiche Gegend liegt hoch und ist klimatisch rauher als das Weinsberger Tal, in dem die Familie meiner Großmutter erst seit einer Generation lebte.

Wer meine Wieland-Vorfahren einsehen möchte, findet sie hier 👉👉👀

Bereits beim Versuch, Neuhütten zu erreichen, muss man höllisch aufpassen! Denn wirklich gut kommt man nach Neuhütten nur über die Abfahrt bei Wüstenrot. Dann suche man sich am besten bei der evangelischen Kirche einen Parkplatz. Von hier aus kann man die hervorragend ausgeschilderten Wanderwege nutzen. Unterhalb des Friedhofs geht es zum Beispiel über Wiesenwege zum Steinknickle. Oder aber man erwandert von hier aus Maienfels und Brettach und über Walklensweiler wieder nach Neuhütten zurück. Aber dazu gibt es sehr gute Wanderführer im Wüstenroter Rathaus. Dazu eine sehr ambitionierte Mannschaft und sehr schön gestaltete Wanderkarten mit Beschreibungen. Sogar in Lockdownzeiten kommt man zu seinen Karten. Danke dafür! :)

Was mich interessierte, waren die früheren Lebenswelten.

Station 1: Neuhütten: Die Welt hier in Neuhütten ist eine andere: Die vielen Maiwiesen voll mit Wiesenbocksbart,  Klappertöpfen, seltene Saueramper, Orchideen, Ehrenpreis, viele Gräser und sehr dominant in der Farbe im Monat Mai viele Arten der Hahnenfüße. So schöne Wiesen, die in allen Farben blühen und nicht strotzen vor Dünger, sondern allerlei Kräutlein Platz lassen, kann man nur noch selten finden, sieht man selten. Keine Intensiv-Industrie-Landwirtschaft 4.0 ist hier zu finden. Die findet hier einfach nicht statt. Warum das? Da oben ist ein Paradies! Ich wussste nicht, dass die Landschaft so hoch liegt, dachte schon, dass dort alles wie im Weinsberger Tal ist, wusste nicht, wie unterschiedlich die Regionen Einfluss haben auf Sein und Geben aus dieser anderen Zeit. 

Es war so gut, dahin gefahren zu sein und geschaut zu haben, wie das Leben damals war, ... und wie es heute ist. Und wie es da aussieht.

10 Wieland Jakob Kosmas mit Stammbaum

 Stammbaum von Jakob Kosmas Wieland soweit erkundet ...

Meine Urgroßeltern 10 und 11 sind die Einzigen, von denen ich noch kein Bild habe. Vielleicht findet jemand irgendwas von den beiden?

12-Anton Fuerst-Stammbaum

12  Stammbaum des Anton Fürst (1872-1940) Amerdingen

Zur groben Orientierung über diesen Familienzweig stelle ich nun zuerst den Stammbaum des Anton Fürst, soweit vorhanden, dann den seiner Frau Maria Fürst zur Verfügung. Ich freue mich über Ergänzungen!





34-35 Fuchs Kuebler

Johann Adam Fuchs und Johanne Christine Kübler 

(*14.6.1814 Marbach, +31.3.1870 Sülzbach) und (*31.3.1821 Sülzbach, + 13.10.1890 Sülzbach)
 
Luise Christine Fuchs, meine Ururgroßmutter,  ist die dritte Tochter des Ehepaars Johann Adam Fuchs und Johanne Christine Kübler. 
 
Deren Geschichte möchte ich hier näher beleuchten, soweit es die Daten hergeben und sich Schlussfolgerungen ziehen lassen. Sind sie an der einen oder anderen Stelle zu vage oder gar unrichtig, so bitte ich um Korrekturen. :)
 
Hier sehen wir den Stammbaum des Ehepaars

8 Gottlieb August Fuchs

Gottlieb August Fuchs (19.9.1866-30.1.1935) und Friederike, geb. Knölle (17.1.1868-24.2.1937)

Gottlieb August Fuchs (*19.9.1866, + 30.01.1935) ist mein Urgroßvater väterlicherseits. Er ist der Sohn von Christine Luise Fuchs (3.11.1844 Sülzbach - 3.9.1908 Mannheim).  

Das Schicksal meiner Ururgroßmutter Christine Luise Fuchs hat mich sehr beschäftigt.  Wie erging es damals einer jungen Frau, die ungewollt schwanger geworden war und der Vater des Kindes zwar erlaubt hat, dass sein Sohn seinen Namen führen darf  (wie edel!), aber dann einfach nach Amerika ausgewandert ist - ohne sie? Warum wurde sie zur Schwester in ein entferntes Dorf geschickt zur Entbindung? Was geschah dort und hat sie ihr Kind überhaupt erzogen? Dieses Kind, mein Urgroßvater, wie hat er gelebt? 

Ich habe doch noch einiges herausgefunden, durch Gespräche aus meiner Kindheit mit Onkeln und Tanten, durch Erzählungen meines Vaters, der doch manches Mal von seinen Großvater berichtete und durch meine mir angeborene Neugierde, durch Recherchieren und Kombinieren.
 
 
Aber zurück zu Gottlieb August Fuchs, geboren in Cleversulzbach als unehelicher Sohn der Christine Luise Fuchs, die aus Sülzbach (Obersulm) stammte, ihr Vater aus Marbach. Die ältere Schwester der Mutter, die Christine Wilhelmine Merz, geb. Fuchs war in Cleversulzbach mit dem 25 Jahre älteren Bürger und Brauer Balthas Gottlieb Merz verheiratet. Dorthin war Christine Luise mit 21 Jahren gegangen, um ihr uneheliches Kind zu bekommen. Christine Wilhelmine steht in den Kirchenbüchern neben dem Bruder Gottlieb Fuchs, Glaser in Weinsberg mit Frau Christine als Taufpaten und Taufpatinnen.
 
Wie hätte Gottlieb August heute gelebt als Sohn einer Alleinerziehenden?Es ging ihm damals sicher gut, denn die Mutter von Christine Luise und deren Vater Georg David Kübler aus Sülzbach, lebten noch und haben mit größter Wahrscheinlichkeit seine Erziehung und die Verantwortung übernommen. Zudem war eine Tante in Sülzbach, die mit dem Bäcker Räuchle verheiratet war. Gottlieb ist sicherlich nicht mit seiner Mutter und ihrer neuen Familie nach Mannheim gezogen, denn bereits im Jahr 1868 findet man in Mannheim einen Eintrag, dass die Familie Kumpf, bestehend aus Luise Christine Fuchs und August Kumpf in eine Wohnung in Mannheim einziehen. Hier ist kein Kind vermerkt, allerdings war Christine Luise wieder schwanger und bekam bald eine Tochter.

Demnach dürfte Gottlieb August seine Kindheit auf dem Anwesen der Großeltern Kübler in Sülzbach verbracht haben. Wie war dort die Situation?

Dazu mehr hier:  👉👀👀
 
Georg David Kübler aus Sülzbach war Bürger, Schuhmacher und Winzer, seine Frau Rosina Magdalena, geb. Blinzinger war aus Hölzern. Deren Kinder sind entweder weggezogen, haben weggeheiratet oder sind verstorben. Nur Johanne Christine, Christine Luises Mutter, war hier. Sie hatte 1840 in Sülzbach den Marbacher Schneider und Bürger Adam Johann Georg Fuchs geheiratet und lebte seit 1844 hier. Sie war nach Gottlieb (*20.10.1840 in Marbach), der später Glaser in Weinsberg war und Christine Wilhelmine (*6.9.1842) die in Marbach geboren ist und später in Cleversulzbach verheiratet war, die dritte Tochter.
 
Ich vermute, dass hier ein großes Hin und Her war. Und als dann der fünfte Sohn Johann Friedrich wiederum ein uneheliches Kind erwartete (1876) und mit seiner Sülzbacher Frau nach Mannheim, wahrscheinlich zur Schwester flüchtete, machte das die Situation nicht besser. 
 
In diesen Wirren kann es gut sein, dass der kleine, damals 10jährige Gottlieb August schon das eine oder andere Mal mit seiner Mutter Kontakt hatte, aber sein Herz wird wohl in Sülzbach auf dem Anwesen der Küblers verankert gewesen sein. In diesem Jahr 1876, als Gottlieb 10 Jahre alt war, war sein Urgroßvater Georg David 80 Jahre alt und sollte zwei Jahre später sterben, die Urgroßmutter war bereits lange tot. Als Gottlieb August 24 Jahre alt ist, stirbt seine Großmutter. Wie die Familie dann zum Anwesen kommt, in dem meine Großeltern gelebt haben, das habe ich noch nicht herausgefunden. Auch das ehemalige Elternhaus konnte ich noch nicht finden. Nach Informationen von meiner Großcousine Elisabeth aus der Schweiz war das Haus in der Nähe der Kirche von Sülzbach. Aber meine Mutter und eine andere Großcousine, Erna, meint, dass dieses Haus abgerissen wurde. Bleibt die Frage, wo es stand!
  
(Falls jemand weiß, wo das Elternhaus stand, möge er mir bitte Bescheid geben!)

Stabenlieder 1970

Lieder aus der Kindheit

Eine kleine Auswahl von Liedern aus Stabenfesten meiner Jugend, die sich in meinem Schrank bewahrt haben, möchte ich hier zur Einsicht einstellen.

Stabenlieder 1970 - Liedblatt