Dieses Heftlchen habe ich beim Stöbern gefunden. Die Schriftgestaltung ist von J. Stühler, die Federzeichnungen sind von Fritz Klieber.
Begleitheft zum Stabenfest 1965 in Nördlingen
Ahnenforschung Geschichten und Texte rund um meine Ahnen
84-85 Johann Conrad Wieland (1773-1842) und Katharina Dorothea Waldbüßer (1773-1855)
Johann Conrad Wieland (1773-1842 und Nr. 84) und Katharina Dorothea Waldbüßer (1773-1855) werden bei der Hochzeit meines dreifachen Urgroßvaters Georg Michael Wieland (1801-1861; Nr. 42) als dessen Eltern genannt. Verortet sind die beiden in Walklensweiler und Neuhütten, also wieder im Mainhardter Wald auf den wiesenreichen Anhöhen auf Stubensandstein. Überrascht stellte ich fest, dass zu diesem Paar keine Hochzeit zu finden war. Die beiden waren offensichtlich nicht verheiratet. Trotzdem werden sie bei der Hochzeit des Georg Michael als dessen Eltern angegeben.
21 Rosina Susanna Wieland (7. Sept. 1832 - 12.Sept. 1905)
Sie ist meine Ururgroßmutter. Wieder eine Frau, die ledig ein Kind bekam, nirgendwo ist der Name des Vaters verzeichnet. Und da ich zu lange gewartet habe, sind die Zeitzeugen auch schon nicht mehr auf der Erde, um die Lebensgeschichten weiterzugeben. So bleibe ich auf die Quellen angewiesen. Sicher kann man diese ergänzen und ich freue mich über jeden Tipp.
Wer war Rosina Susanna Wieland?
Sie wurde geboren am 7. September 1832 in dem sehr schön gelegenen Brettach. Hoch droben thront die Burg Maienfels. Die Brettach, das Flüsschen, das hier von Mainhardt kommend durchfließt, hat ein tiefes Tal in den Stubensandstein des auslaufenden Schwäbisch-Fränkischen Waldes hineingeschnitten. Dieses Tal wird hier breit und gibt an den Hängen und in der Ebene viel Platz und ein gutes mildes Klima für Obst und gute Getreideernten ab. Im Vergleich zum viel höher gelegenen Land um Neuhütten herum eine gute Gegend, allerdings wächst hier noch kein Wein.
Hier also kommt Rosina Susanna als viertes von mindestens 10 Kindern des Webermeisters Georg Michael Wieland (1801 bis 1861), geboren in Walklensweiler und dessen Frau Susanna Barbara, geb. Baier aus Brettach, zur Welt. Ihr Vater ist in Walklensweiler aufgewachsen, den steilen Berg gegenüber der Burg Maienfels hinauf.
Man muss die Gegend erwandert haben, um zu sehen, dass der Höhenunterschied zwischen Walklensweiler und Brettach fast 400 Meter beträgt, die Wälder traumhaft schön und die Welten zwischen oben und unten völlig verschieden sind. Oben gibt es Wiesen und Obstbäume, vielleicht den ein oder anderen Acker, der allerdings nicht sonderlich fruchtbar ist. Dafür haben zur Lebenszeit meiner Ahnin hier wahrscheinlich viele Schafe und Ziegen geweidet und den Menschen gedient. Unten im Tal konnte man mit Obst und reichlicher Getreideernte schon besser Geld verdienen. Ob die beginnende Industrialisierung damals dort schon angekommen war, kann ich momentan nicht festmachen. Vielleicht war Rosina Susannas Vater als Weber doch noch gut verdienend, immerhin konnte er mindestens 10 Kinder ernähren.
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Blick auf Brettach von der Burg Maienfels aus am 1.6.2021 |
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